In 8 Schritten raus aus der kreativen Blockade

Neurographik Anleitung.jpg

Und rein in dein Visual Journal

Manchmal sitze ich vor meinem Journal, habe mich sehr auf diese kreative Auszeit gefreut und dann…? Einfach nichts. Keine Idee was ich nun malen oder schreiben will, mein Kopf ist ständig mit anderen Dingen beschäftigt. Manchmal steigt da Frustration, oder Wut auf, warum ich jetzt denn nicht kreativ bin, “das macht doch Spass”, “was willst Du eigentlich???” Lauter kleine Stimmen in meinem Kopf. Wenn das passiert, nehme ich eben gerade dieses Gefühl der Blockade als Thema, und bringe es zu Papier.
Als einfache und schöne Technik dafür nutze ich eine neurographische Zeichnung. Für mich, oder auch, während eines Kreativiätstrainings mit meinen Klient*innen. Die “Werkzeugkiste”, die mir als Neurographik Spezialistin zur Verfügung steht, ist ein idealer Fundort, um Wege zu finden unerwünschte Blockaden aufzulockern, oder zu lösen.

Falls Du diese Situation also kennst, probiere es doch einfach aus.

Dafür brauchst Du nur:

Material-Nuraographische-An.jpg
  • ein Journal, Skizzenbuch, oder einfach ein Stück Papier (DIN A4, in der Mitte gefaltet)

  • einen dünnen und einen dickeren Fineliner, z.B. 0,5 mm und 1 mm

  • ein paar Buntstifte (3-6 sind genug)

  • einen Stift zum Schreiben

  • ein einfaches weißes Blatt Papier

  • und einen Timer

Timer.jpg

Inhalt

  1. Jetzt geht’s los -Vorbereitung der Seiten

  2. Entladen der Energie - Papier ist geduldig

  3. Beobachten und notieren - nimm dir Zeit

  4. Abrunden und harmonisieren - entspannend und meditativ

  5. Die Befreiung - Leichtigkeit darf sich breit machen

  6. Bündeln und Fokus finden - was ist wichtig im Moment

  7. Farbe - ganz wie es dir gefällt

  8. Reflektieren - leichter fühlen

1.   Jetzt geht’s los

  • Zeichne ein Symbol für “Beobachtungen” auf die linke Seite deines aufgeschlagenen Journals und einen rechteckigen “Rahmen” auf die rechte Seite. Der Rahmen dient als Container, um im 2. Schritt dein momentanes Gefühl zeichnerisch aufzufangen. Ich verwende immer ein Auge als Symbol.

Vorbereitung-Seiten.jpg
  • Stelle Deinen Timer auf 2 Minuten, nimm deinen Stift zum Schreiben und notiere auf dem extra Baltt Papier alles was dir über deine blockierte Lage einfällt. Wörter, Ausdrücke, Gefühle, Gedanken, bis dein Timer klingelt. Mit diesem Prozess öffnen wir unseren Geist und Körper für das Thema und können die Energie spüren. Manchmal stellt sich ein Wort in den Vordergrund, dann kannst du das als Thema nehmen.
    Wenn nicht, kein Problem, vertraue einfach dem Prozess.

2.  Entlade die Energie:

Nimm deinen dünnen Fineliner, atme tief ein…und mit dem Ausatmen zeichnest du in einem schnellen Zug eine Linie in den Rahmen
auf der rechten Seite. Wie eine schnelle Kritzelei. Falls Du möchtest, kannst Du dies auch mit geschlossenen Augen  tun.
Falls du über den Rand hinaus zeichnest, kein Problem!!!

Entladung.jpg

3. Beobachten und notieren

  Beobachte, wie du dich jetzt fühlst, notiere die Gedanken die da kommen auf der linken Seite, vielleicht tut dir ja auch etwas weh,
oder der Körper hat sich gelockert.  Schreib es einfach auf. Vielleicht hat sich ja schon etwas verändert, fühlst dich nicht mehr so
unter Druck, die Unruhe ist weg...Was ist jetzt anders, als vorher?

4. Abrunden und harmonisieren

Detail
Detail

Nun kannst Du auf deiner Zeichnung vielleicht viele spitze Winkel, Ecken, Kanten entdecken, die werden nun abgerundet. Eckige, spitze Formen zeigen und vermitteln unserem Gehirn ein Gefühl von Stress, Kampf, starkem Vorwärtsdrang, aber Kreativität entsteht nur in einem entspanntem Umfeld. Unser Gehirn mag runde und organische Formen, wie sie auch in der Natur vorkommen. Also rundest du nun die Ecken und Winkel ab. Es sieht dann ein bisschen so aus, wie wenn du  dein Auto an einer Kreuzung sanft um die Kurve fährst.

5. Die Befreiung

Neurographische-Linien.jpg

Als nächstes wird das Gefühl “befreit” und die Kraft in ein größeres, Ganzes eingebunden..
Mit neurographischen Linien, die über deine erste, gerade Linie laufen, nimmst du der ganzen Situation die Schärfe und wandelst sie. Nimm deinen Fineliner und zeichne über die geraden Linien, indem du wellenartig, organisch, wie bei einer Baumrinde, einem Flussbett, oder neuronalen Wegen in unserem Gehirn. Zeichne über deinen Rahmen hinaus und falls neue scharfe Ecken entstehen, runde auch diese, wie in 4. beschrieben, ab.
Beobachte, ob sich dein Gefühl verändert, deine Laune sich verbessert, oder dir etwas einfällt. Hat sich etwas in Dir verändert? Notiere es wieder auf der linken Seite.

6. Bündeln und Fokus finden

  Nimm deinen dickeren Fineliner und zeichne durch ein paar deiner Linienbündel, vielleicht entdeckst du schon kleine Kreise, wie Luftblasen, oder einen größeren Kreis, eine andere prägnante Form. Umfahre sie und runde ab, wo nötig.

7. Farbe belebt

Ich hoffe du fühlst dich jetzt schon besser, als vor der Zeichnung. Um noch mehr Licht und Freude in deine Zeichnung zu bringen, und damit auch in dein Gefühl, schnapp dir die Buntstifte und fang an zu colorieren. Es gibt keine festen Regeln wie du das machen sollst, außer, darauf zu achten, dass die Farben durch die Zeichnung fließen, und nicht isoliert in einer Form gefangen sind. Lasse die Farben überlappen, eine die andere überlagern, so entstehen tolle Mischungen und ein harmonisches Ganzes. Fühl dich frei und hab’ einfach Spaß dabei.
Wenn dir die Farbgebung gefällt, nimm noch einmal einen dicken Fineliner, oder noch einen dickeren Marker, falls du hast, und stärke 2-3 deiner Linien und deine Form (in meiner fertigen Zeichnung ist es der mittlere Kreis).

Geschafft, der Schwung ist wieder da
Geschafft, der Schwung ist wieder da

8.   Blockade gelöst?

Reflektieren und sich Zeit nehmen sind wichtige Bausteine in diesem Prozess.

Wenn du fertig bist, gönne dir also noch ein paar Minuten, um die Zeichnung zu betrachten. Was ist nun anders, als vor der Zeichnung? Neue Gefühle, Gedanken, Ideen? Mehr Lust, statt Frust? Vielleicht findest du ja auch in deinen Notizen etwas, was dich aufmerken lässt. Was du nun gern kreativ bearbeiten möchtest. Welches neue Thema nun in deinem Visual Journal Platz findet.
Höre einfach in dich hinein, lass alles auf dich wirken und vertraue dem kreativen Prozess.


Ich hoffe es hat Spaß gemacht und dich wieder in den Flow gebracht.

Happy Visual Journaling!








Zurück
Zurück

12 von 12, mein 12. Juni in Bildern

Weiter
Weiter

Mein Rückblick auf Mai 2021: “Aufgeblüht”